12.05.2016 , ab 18:00 Uhr

Joachim Goldberg

The Trading Sessions - BEHAVIORAL FINANCE - Keine Angst vor Panik und Verzweiflung

Joachim Goldberg

Ob eine Entscheidung vernünftig war oder nicht zeigt sich vor allem wenn es um Geld geht.
Sie macht entweder reich – oder arm. 

Aber Geld allein macht nicht glücklich, heißt es. Und das sagen sich nicht nur diejenigen, die keines haben. Vielmehr gilt das auch oder sogar insbesondere für alle, die von Berufs wegen mit Geld zu tun haben, wie etwa professionelle Anleger oder Börsenhändler.

Denn wenn man genau hinsieht, wird man feststellen, dass auch sie bei ihren Entscheidungen, die sie mitunter im hektischen Hin und Her des Marktes in Sekundenschnelle treffen müssen, nicht nur potenzielle Gewinne im Blick haben. Vielmehr möchten auch sie sich bei dem was sie tun wohlfühlen, anerkannt werden, nach außen als klug und vor allem erfolgreich dastehen.

Dabei sollte man doch meinen, dass Menschen sich in Gelddingen ausschließlich rational verhalten. Das glauben auch tatsächlich viele von sich. Allzu oft bleiben aber die Ergebnisse hinter dem zurück, was man als “optimal“ bezeichnen würde und das Ziel der reinen “Gewinnmaximierung“ wird anderen Motiven hintenangestellt. Manchmal sind sogar Neid und Gier die wesentlichen Antriebe unserer Entscheidungen. Oder es geht ganz einfach nur darum, im sozialen Wettbewerb mitzuhalten, erfolgreich dastehen zu wollen oder einfach auch nur um nicht das Gesicht zu verlieren.

Das eigene Ego spielt immer eine wichtige Rolle. Ob man Geld verdient oder ausgibt. Ob man nun ein paar Schuhe, ein Auto, ein Haus kauft oder eben an den Finanzmärkten handelt. Offensichtlich fließen immer wieder Emotionen, Regungen und Gefühle in die Bewertung einer Situation mit ein, die dazu führen, dass Menschen nur begrenzt rational denken und entscheiden. Und dieses Phänomen tritt so regelmäßig auf, dass sich eine Systematik darin entdecken lässt. 

Genau das ist das Feld der Behavioral Finance. Diese wissenschaftliche Disziplin, die vor zirka 30 Jahren entstanden ist, führt die Erkenntnisse aus Psychologie und Ökonomie zusammen, um daraus Möglichkeiten eines verbesserten Entscheidungsverhaltens zu entwickeln.

Damit Wohlbefinden und Gewinn eine Einheit und keinen Widerspruch bilden.